Landesgruppe Bayern im Bundesverband der Regionalbewegung gegründet

Als erstes Bundesland schuf Bayern eine Plattform für gemeinsame Anliegen der Regionalbewegung.

Das Fleischer- und Bäckerhandwerk, Lehrer, Kirchenvertreter und Gastronomen füllten gemeinsam mit Regionalinitiativen, Regionalmanagern, regionalen Finanzdienstleistern und Artenschutzverbänden den Rokokosaal der Regierung von Schwaben in Augsburg. Nach zweijährigem Bestehen des Bundesverbandes der Regionalbewegung mit Sitz im mittelfränkischen Feuchtwangen, trafen sich am 30. Oktober rund 70 Akteure aus ganz Bayern in der ehemaligen Fürstbischöflichen Residenz, um an der Gründungsversammlung der Landesgruppe Bayern im Bundesverband der Regionalbewegung teilzunehmen. Ludwig Schmid, Regierungspräsident von Schwaben, freute sich in seinem Grußwort über die enorme Resonanz auf die Veranstaltung: „Die Gründung der Landesgruppe Bayern im Bundesverband der Regionalbewegung ist das notwendige Gegengewicht zur Globalisierung.“

Regionalität wächst aus ihrem Nischendasein heraus. Nicht nur die Verbraucher möchten vermehrt wissen, woher die Produkte in ihrem Einkaufswagen stammen, sondern auch die Bayerische Staatsregierung nimmt Impulse von Vertretern der Regionalbewegung in ihre politischen Entscheidungen mit auf. „Wir begrüßen es sehr, dass unsere Impulse und Forderungen im Programm für den ländlichen Raum enthalten sind. Nun liegt es an einer starken Regionalbewegung in Bayern, diese auch in Zukunft umzusetzen“, betonte Elsbeth Seiltz, 1. Vorsitzende des Dachvereins UNSER LAND e. V. und Vorstandsmitglied des Bundesverbandes der Regionalbewegung in ihrer Rede bei der Gründungsversammlung. Die Gründungsmitglieder wählten Heiner Sindel, 1. Vorsitzender des Bundesverbandes der Regionalbewegung, als Sprecher der Landesgruppe Bayern. „Die Zeit ist reif für Zusammenschlüsse innerhalb der Regionalbewegung. Immer mehr Menschen und Betriebe bekennen sich zu einer starken Region.“

Die Themenbereiche der Regionalbewegung sind sehr vielfältig; so erarbeitet die Landesgruppe Bayern Nahversorgungskonzepte und bündelt die Anforderungen für Finanzierungs- und Fördermöglichkeiten für regionale Initiativen und das Regionalmanagement zur weiteren Diskussion mit den Ministerien. Regionale Schulentwicklung mit wohnortnahen Bildungseinrichtungen gehört ebenso dazu wie die nachhaltige Tourismusentwicklung mit pfiffigen Marketingkonzepten für regionale Produkte.

In Bayern gibt es rund 30 Regionalinitiativen, die unter einer eigenen Regionalmarke in ihrer Region Produkte vermarkten – Tendenz steigend. Zusätzlich engagieren sich zahlreiche Vereine, Verbände und Organisationen für regionale Wirtschaftskreisläufe und initiieren intakte Stadt-Land-Partnerschaften. Die Landesgruppe Bayern im Bundesverband der Regionalbewegung wird in Zukunft gezielt Einfluss auf politische Entscheidungen auf allen Ebenen nehmen, damit der Regionalgedanke stärker als bisher in der Öffentlichkeit wahrgenommen wird.